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Chemie für Quereinsteiger - Band 4
7 Ionen - Ionen: räumlich ungerichtete Bindefähigkeit

In Kapitel 5 (Band 2) haben wir gedanklich Metall-Atome verknüpft und den Aufbau vieler Metallkristalle mit denen von dichtesten Kugelpackungen verglichen. Den grundlegenden Kombinationsregeln nach, die wir in Band 1 zusammengestellt haben, wenden wir uns nun der Kombination der Ionen zu, wobei wir die positiv geladenen Ionen, die Kationen, auf der linken Seite des Periodensystems und die negativ geladenen Ionen, die Anionen, auf der rechten Seite finden.

Die Ionen besitzen Bindekräfte, die wie bei den Metall-Atomen räumlich ungerichtet um das ganze Atom wirksam sind - insofern erhalten wir auch bei den Ionen die grundlegend gleichen Bausysteme wie mit Metall-Atomen. Allerdings müssen für Strukturen verknüpfter Ionen immer mindestens zwei Ionensorten eingesetzt werden: Kationen und Anionen. Eine weitere Analogie der Bausysteme ergibt sich im Vergleich der einfachen Ionengitter mit den Metallgittern der Substitutions- und den Einlagerungsmischkristallen vieler Legierungen: hier wie dort können Teilchen gegeneinander ausgetauscht werden oder in Packungen großer Teilchen kleinere Teilchen eingelagert werden.

Die Normung der Ionenladung, die symbolhafte Beschreibung und einiges über die prinzipielle Bauweise zum Ausgleich der abstoßenden und anziehenden Kräfte ist uns bereits im Band 1 begegnet. Im folgenden konzentrieren wir uns auf charakteristische Bautypen, die in vielen Variationen immer wieder auftreten.

Der bekannteste Vertreter der Ionenkombinationen ist das Steinsalz, das landläufig Kochsalz, bzw. einfach "Salz" genannt wird. Es wurde als erste Ionenverbindung erkannt und der Kristall im Labor vermessen. Insofern hat es allen Ionenverbindungen seinen Namen als Sammelbezeichnung aufgeprägt, sodaß der Chemiker alle Ionenverbindungen als Salze bezeichnet. Weist umgekehrt eine Substanz den Namen Salz auf, so kann man hinsichtlich der Struktur allgemein auf eine Verknüpfung von Ionen schließen.